Nachlassende Zinssenkungshoffnungen und Unsicherheiten bezüglich der US-Wahl setzen Staatsanleihen zu. Vor allem heißt es aktuell aber abwarten – vor der US-Wahl am Dienstag und der Fed-Sitzung am Donnerstag.
1.November 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Schwäche an den Rentenmärkten hat sich fortgesetzt, die Renditen stiegen abermals – und zwar kräftig. Ein wichtiger Grund: die US-Wahlen kommende Woche, die für Unsicherheit sorgen. „Es wird immer klarer, dass die Staaten nicht sparen werden, weder die USA – egal wer gewinnt –, noch Europa inklusive Deutschland“, bemerkt Arthur Brunner von der ICF Bank.
Dazu kommen weitere Gründe für die höheren Renditen: „Die Inflationszahlen für den Euroraum zeigten einen überraschend starken Anstieg der Preise, wodurch schnelle Zinssenkungen der EZB infrage gestellt wurden“, erklärt Analyst Hauke Siemßen von der Commerzbank. Das habe insbesondere am kurzen Kurvenende zu steigenden Renditen geführt. Zudem sehe der in Großbritannien vorgestellte Haushaltsplan für das nächste Jahr höhere Staatsanleiheemissionen vor als erwartet. „Der daraus resultierende Renditeanstieg in Großbritannien schwappte nach Europa über.“
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kletterte in der Spitze über 2,45 Prozent, am Freitagmittag sind es immer noch 2,42 Prozent – nach 2,27 Prozent vor einer Woche. Zehnjährige US-Treasuries werfen aktuell 4,30 Prozent ab nach 4,19 Prozent vergangenen Freitag.